Osteoporose erkennen
Untersuchungen und Tests
Um Osteoporose sicher zu erkennen, führt der Arzt zunächst Gespräche mit dem Betroffenen zur Krankheitsgeschichte (Anamnese). Anschließend folgen körperliche Untersuchungen und verschiedene Tests.
Wissenswertes
Funktionstests geben Hinweise auf Bewegungsstörungen und die Sturzgefahr. Beim "Time-up-and-go" wird beispielsweise gemessen, wie lange der Patient braucht, um von einem Stuhl aufzustehen, drei Meter hin und zurück zu gehen und sich wieder hinzusetzen. Beim "Chair Rising" wird ermittelt, wie lange es dauert, mehrfach hintereinander von einem Stuhl aufzustehen. Beim "Tandemstand" muss der Patient auf einer Linie balancieren.
Bei Verdacht auf Osteoporose wird die Dichte der Knochen gemessen. Dabei wird der Mineralsalzgehalt des Knochens bestimmt und das Risiko eines Knochenbruchs abgeschätzt. Vor allem aber lässt sich feststellen, ob der Patient ein sogenannter "slow loser" (langsamer Knochenverlust unter drei Prozent pro Jahr) oder ein "fast loser" (schneller Knochenverlust über drei Prozent pro Jahr) ist. Es gibt verschiedene Verfahren zur Knochendichtemessung: Standardmäßig untersucht der Arzt, wie stark sich Röntgenstrahlen abhängig von der Knochendichte abschwächen.
Ultraschallgeräte können nicht nur Aufschluss über die vorhandene Knochenmenge, sondern auch über Knochenfestigkeit und -elastizität geben. Der Vorteil: Die Geräte funktionieren strahlenfrei. Der Nachteil: Sie sind noch nicht so weit entwickelt, dass sie routinemäßig zum Einsatz kommen.
Im Labor können durch Blut- oder Urinuntersuchungen bestimmte Erkrankungen der Nieren, der Leber, des Knochenmarks oder anderer Organe festgestellt werden, die zu einer sekundären Osteoporose führen können.
Der Hormonstatus bestimmt die Menge der weiblichen Sexualhormone. Wichtig ist dies vor allem bei Frauen, denen die Gebärmutter entfernt wurde oder bei denen die Monatsblutung ausbleibt. Stellt sich heraus, dass eine Osteoporose besteht oder ein Risiko dafür vorliegt, kann eine rechtzeitige Verabreichung von künstlichen Sexualhormonen oft die Entstehung oder das Fortschreiten der Osteoporose bremsen.