Das Leben mit Krebs
Wer an Krebs erkrankt ist, hat manchmal das Gefühl, seinen Körper nicht mehr unter Kontrolle zu haben bzw. ihm nicht mehr vertrauen zu können. Dies beeinträchtig häufig die Motivation etwas für sich zu tun. Gerade in dieser Lebenssituation ist es jedoch besonders wichtig, gesund zu leben. Versuchen Sie, sich an ein paar einfache Lifestyle-Tipps zu halten.
Ernährung
Eine gesunde Ernährung kann das Risiko weiterer gesundheitlicher Probleme wie Herzerkrankungen senken.1
- Essen Sie täglich 5 Portionen Früchte oder Gemüse – hierbei entspricht eine Portion:2 Drei gehäuften Esslöffeln Gemüse Einem mittelgroßen Stück Obst wie etwa einem Apfel Einem Glas (150 ml) Fruchtsaft
- Essen Sie nach Möglichkeit Vollkornbrot2
- Nehmen Sie möglichst proteinreiche Nahrung zu sich, wie z. B. Hähnchenfleischs, Fisch, Eier, Nüsse oder Linsen2
- Trinken Sie täglich acht Gläser Wasser3
- Schränken Sie nach Möglichkeit Ihren Alkoholkonsum ein:4
- Nicht mehr als 2 alkoholische Getränke pro Tag für unter 65-jährige Männer
- Nicht mehr als 1 alkoholisches Getränk pro Tag für Frauen und ältere Männer
- Ein alkoholisches Getränk entspricht entweder 148 ml Wein, 355 ml Bier oder 44 ml Schnaps
Sport und Bewegung
Wer während der Krebsbehandlung aktiv bleibt, fühlt sich weniger schnell müde, macht sich weniger Sorgen und kann sein Körpergewicht eher halten.1 Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt hierzu mindestens 2,5 Stunden Ausgleichssport pro Woche. Dies entspricht ca. 30 Minuten sportlicher Betätigungen an 5 Tagen die Woche. Möglicherweise müssen Sie jedoch das Ausmaß Ihrer Aktivitäten an Ihre körperlichen Fähigkeiten anpassen.5 Wenn Sie es nicht gewohnt sind, Sport zu treiben, können Sie Ihre Aktivitäten über mehrere Tagen oder Wochen schrittweise steigern:1
Tipp: Fangen Sie täglich mit einem 10-minütigen Spaziergang an!
Aerobic
Spaziergänge, Tanzen, Schwimmen, Radfahren3,4
Spaziergänge können bei Verstopfung helfen12
Widerstandsfähigkeit
Leichtes Gewichtheben, Ausdauertraining3,4
Schrittweises Widerstandstraining baut Ihre Energie und Ausdauer auf4
Flexibilität
Yoga, Tai-Chi, Stretching3
Regelmäßige Yogaübungen können Ihre Müdigkeit verringern und Ihnen beim Schlafen helfen13
Balance
Meditative Bewegungstherapie, Yoga, Qigong, Tai-Chi14
Meditative Bewegungstherapien können Ihre Lebensqualität verbessern14,15
Psychische Gesundheit
Kümmern Sie sich um Ihr geistiges und emotionales Wohlbefinden. Versuchen Sie, Stress abzubauen, indem Sie beispielsweise Folgendes beachten:6
- Bitten Sie andere Menschen um Hilfe, wenn Ihnen alles zu viel wird
- Seien Sie sich Ihrer Grenzen bewusst und haben Sie keine Angst davor, Nein zu sagen
- Erlernen Sie Entspannungstechniken wie Meditieren
- Schließen Sie sich einer Selbsthilfegruppe an, um mit anderen Menschen reden zu können
Lachen kann Stress abbauen und die Stimmung heben, sodass es wohltuend sein kann, Zeit für Dinge einzuplanen, die Ihnen Spaß machen. Unternehmen Sie Dinge, die Ihnen gefallen, wie zum Beispiel eine Mahlzeit in Ihrem Lieblingsrestaurant einzunehmen, oder eine Komödie anzuschauen um mal wieder zu lachen.1,6
Probieren Sie Meditation aus, um Stress abzubauen und Energie zu tanken
Meditation ist eine Methode, welche die Konzentration auf etwas Bestimmtes beinhaltet, um Ihnen zu ermöglichen, sich all der Gedanken zu entledigen, die Ihren Geist beschäftigen.1 Meditationstechniken umfassen die Konzentration auf Ihre Atmung oder Ihre Körperwahrnehmungen wie Schmerz, Wärme oder Spannung.1 Oder die Konzentration auf ein Bild, einen Gegenstand oder auf ein Wort oder einen Satz, die wiederholt werden; dies wird häufig als „Mantra“ bezeichnet.1
Meditation hilft Ihnen möglicherweise, sich weniger ängstlich und gestresst zu fühlen, und kann bestimmte Symptome bessern:1,2
- Schmerzen
- Schlafstörungen
- Müdigkeit
- Depressionen
- Übelkeit
- Bluthochdruck
- Konzentrationsstörungen
- Stimmungsschwankungen
Meditation kann hilfreich sein, weil:
- Die Methode, sich auf etwas anderes als Ihre Gedanken zu konzentrieren, versetzt Sie in die Lage, den Kopf frei zu bekommen3
- Wenn Ihr Geist ruhig und klar ist und sich in einem Zustand sogenannter „Achtsamkeit“ befindet, fällt es Ihnen leichter, Freude zu erleben und auf Stress zu reagieren3
- Achtsam zu sein bedeutet, dass Sie auf momentane Gefühle, Gedanken, Empfindungen und Verhaltensweisen achten, ohne diese zu bewerten1,3
Wenn Sie sich entschließen, Meditation auszuprobieren, ist es das Beste, einen zertifizierten, erfahrenen Ausbilder zu haben, der Ihnen beisteht.2,3 Sobald Sie Ihren Mittelpunkt gewählt haben und Ihre Sitzung beginnen, werden Sie lernen, wie Sie zu Ihrem Mittelpunkt/Fokus wieder zurückkehren können, sobald Ihre Gedanken umherschweifen;1 Ihre Fähigkeit zur Re-Fokussierung verbessert sich mit zunehmender Übung.1,2
Idealerweise meditieren Sie zweimal am Tag mindestens 15 bis 20 Minuten lang, aber selbst 5 Minuten pro Tag können hilfreich sein.2 Es ist besser, jeden Tag für eine kurze Zeit zu meditieren als weniger häufig für eine längere Zeit.2
Obwohl Meditation im Allgemeinen ungefährlich ist und ausgeübt werden kann, während Sie eine Krebsbehandlung erhalten, kann sie bei Menschen mit psychiatrischen Problemen (Depressionen, Angstzustände, Manie oder Psychose) die Symptome verschlechtern. Falls Sie an einer psychischen Erkrankung leiden, fragen Sie Ihren Arzt, bevor Sie Meditation ausprobieren.1,2 Es ist stets ratsam, mit Ihrem Arzt zu sprechen, bevor Sie irgendeine zusätzliche Therapie erproben.2
Rauchen
Geben Sie das Rauchen auf und meiden Sie Orte, wo geraucht wird. Auch wenn Sie bereits an Krebs erkrankt sind, wird sich dadurch Ihr allgemeiner Gesundheitszustand verbessern.1
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Quellen:
1 Cancer.Net. Healthy living. Accessed March 2016.
2 Macmillan. How to eat healthily. Accessed March 2016.
3 Mayo Clinic. Water: How much should you drink every day? Accessed March 2016.
4 Mayo Clinic. Alcohol use: if you drink, keep it moderate. Accessed March 2016.
5 World Health Organization. Physical activity and adults. Accessed March 2016.
6 Cancer.Net. Managing stress. Accessed March 2016.
7 American Cancer Society. After diagnosis: a guide for patients and families. Accessed April 2016.