Bauchschmerzen
Wenn der Bauch Probleme macht …
Mit Bauchschmerzen ist man selten allein: Laut Statistik leiden 30 Prozent der Deutschen mindestens einmal im Monat an Bauchschmerzen. Sie zählen deswegen zu den häufigsten Beschwerden, die fast jedem schon einmal einen unangenehmen Tag beschert haben. Oft treten sie nur für eine kurze Zeit auf. Das hängt ganz von der Ursache ab, doch die zu finden ist nicht immer leicht – finden sich im Bauchraum doch so einige Organe, die Probleme machen können. Wie Sie Ihre Bauchschmerzen besser einordnen können und was dagegen hilft, erfahren Sie hier.
Symptome – So können sich Bauchschmerzen äußern
„Bauchschmerzen“ ist ein recht unpräziser Begriff, der zunächst grob Schmerzen im Bauchraum beschreibt. Zum Teil gehen diese Schmerzen mit weiteren Symptomen einher, wie zum Beispiel:
- Durchfall
- Verstopfung
- Blähungen
- Übelkeit
- Sodbrennen
- Erbrechen
- Krämpfe
In seltenen Fällen kann auch Fieber auftreten.
Die Begleitsymptome können Hinweise auf die Schmerzursache geben. So gehen Regelschmerzen oft mit Unterleibkrämpfen einher und treten typischerweise zyklusabhängig auf. Bauchschmerzen, die sich vorwiegend nach dem Essen zeigen, können auf Probleme im Magen-, Darm- oder Gallenblasen-Bereich hinweisen. Eine Lebensmittelunverträglichkeit kann sich in Form von Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall zeigen. Die gute Nachricht: In vielen Fällen sind Bauchschmerzen harmlos und gut behandelbar.
Bauchschmerzen bei Kindern
Kinder klagen verhältnismäßig häufig über Bauchschmerzen. Meist sind die Ursachen harmlos, jedoch können auch Stress und Ängste Auslöser für Bauchschmerzen sein. Bei jüngeren Kindern kann es zudem vorkommen, dass Schmerzen falsch lokalisiert und beschrieben werden. Sie klagen über Bauchschmerzen, obwohl sie eigentlich an Halsschmerzen leiden. Es gilt also, liebevoll nachzufragen und aufmerksam zuzuhören.
Behandlung – Was tun bei Bauchschmerzen?
Häufig fallen Bauchschmerzen unter die Kategorie „Unpässlichkeit“ und sind mit Hausmitteln leicht zu beheben. Da sich aber im Bauchraum viele Organe befinden, können auch ernsthaftere Erkrankungen für die Schmerzen verantwortlich sein. Dann muss die Behandlung an der Ursache der Schmerzen orientiert sein. Aus diesem Grund sollte bei länger andauernden oder sehr starken Schmerzen die Ursache auch unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Entsprechend der Diagnose wird dann eine Behandlung gewählt.
Hausmittel bei Bauchschmerzen
Häufig werden Bauchschmerzen durch Verdauungsprobleme ausgelöst. Dann können Hausmittel als Unterstützung herangezogen werden, um eine schnelle Linderung zu erzielen. Von der klassischen Wärmflasche über wohltuenden Tee bis hin zu ätherischen Ölen: In Ihrer Hausapotheke finden sich sicher so einige Helfer, die der unterstützenden symptomatischen Behandlung dienen können.
Alt bewährt und gern genutzt: Wärme. Ob in Form einer Wärmflasche oder einem Kirschkernkissen – gezielt auf die schmerzende Stelle aufgelegt, sorgt die ausstrahlende Wärme für eine entspannte sowie entkrampfte Muskulatur.
Bei einigen Magen-Darm-Beschwerden wie einem übersäuerten Magen können bestimmte Teesorten Abhilfe schaffen. Zu den beliebtesten und gleichzeitig hilfreichsten Sorten zählen unter anderem Fenchel-Anis-Kümmel, Kamille, Pfefferminz und Ingwer. Auch der aus Südafrika stammende Rotbuschtee (auch als Rooibos-Tee bekannt) wird gerne bei gereiztem Magen eingesetzt.
Auch ohne Schmerzen sehr beliebt: Massagen. Gerade bei Verdauungsbeschwerden können sanfte Bauchmassagen, gerne kombiniert mit einem ätherischen Öl aus Kamille, Kümmel oder Fenchel, kleine Wunder wirken. Dafür das Öl in den Händen aufwärmen, für eine Minute sanft im Uhrzeigersinn auf dem Bauch einreiben und anschließend eine halbe Stunde zugedeckt ruhen. Gerade bei den kleinen Bauchschmerzpatienten ist diese Methode sehr beliebt, sollte dann aber nicht mit mentholhaltigen ätherischen Ölen durchgeführt werden.
Leichter gesagt als getan: Stress reduzieren. Bauchschmerzen können unter anderem psychische Ursachen haben und durch Stress oder Unruhe ausgelöst werden. Eine mögliche Lösung: Einen Gang runterschalten und mehr Ruhepausen in den Alltag integrieren.
Medikamente bei Bauchschmerzen
Blähungen, Durchfall und Verstopfung sind häufige Begleitsymptome bei verdauungs- oder stressbedingten Bauchschmerzen.
Von ratiopharm stehen Ihnen zur Behandlung dieser Symptome folgende Medikamente zur Verfügung:
Simethicon-ratiopharm® 85 mg
wird bei symptomatischer Behandlung gasbedingter Magen-Darm-Beschwerden, zum Beispiel Blähungen (Meteorismus) und Völlegefühl eingesetzt.
Loperamid-ratiopharm® akut 2 mg Filmtabletten
zur symptomatischen Behandlung von akuten Durchfällen für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren. Eine über 2 Tage hinausgehende Behandlung mit Loperamid darf nur unter ärztlicher Verordnung und Verlaufsbeobachtung erfolgen.
Wann sollte man ärztlichen Rat einholen?
Oft sind Bauchschmerzen harmlos und können mit der eigenen Hausapotheke und unterstützenden Hausmitteln auskuriert werden. Generell empfiehlt sich hier, auf das eigene „Bauchgefühl“ zu hören. Halten die Schmerzen lange an und werden eher schlimmer statt besser, sind Sie in ärztlichen Händen am besten aufgehoben.
Unter bestimmten Umständen sollten Sie jedoch zügig Ihre Hausarztpraxis oder ein Krankenhaus aufsuchen. Letzteres gilt vor allem bei einer Blinddarmentzündung, die innerhalb weniger Stunden behandelt werden sollte.
Wenn Bauchschmerzen mit folgenden Begleitsymptomen auftreten, sollten Sie unbedingt eine Arztpraxis aufsuchen:
- Bauchschmerzen mit Atemnot
- extrem aufgeblähter Bauch
- Fieber und Schüttelfrost
- blutiger Stuhl/Durchfall
- Ohnmachtsanfälle
- wiederholtes Erbrechen
Ursachen – Wie kommt es zu Bauchschmerzen?
Kaum ein Schmerz ist so vielseitig wie der Bauchschmerz. Oft können gut beherrschbare Gründe dafür verantwortlich sein: Zu viel oder etwas Verdorbenes gegessen, eine Nahrungsmittelunverträglichkeit wie zum Beispiel eine Fructose- oder Laktoseintoleranz oder ein Magen-Darm-Infekt sind die häufigsten Auslöser für Bauchschmerzen.
Doch vereinzelt kann die Ursache auch ernster sein und von einem der zahlreichen Organe in unserem Bauchraum ausgehen: z. B. Leber, Nieren, Magen und Darm erledigen dort Tag für Tag zuverlässig ihre Aufgaben. Ab und an kann es jedoch vorkommen, dass diese Abläufe gestört werden und dadurch Bauchschmerzen als Symptom entstehen.
Schmerzen im Oberbauch können auf Magenerkrankungen und -geschwüre sowie Leberkrankheiten, Krankheiten des Zwölffingerdarms und zahlreiche Beschwerden der weiteren Verdauungsorgane zurückzuführen sein. Teilweise kann es vorkommen, dass Herz-Lungen-Beschwerden bis in den Bauchraum ausstrahlen und dort Bauchschmerzen verursachen.
Schon gewusst?
Bauchschmerzen können auch auf einen Herzinfarkt hindeuten. Sind sie ungewöhnlich stark und treten zusammen mit Schmerzen und Engegefühl in der Brust oder Atemnot auf, wählen Sie den Notruf, damit auf einen Herzinfarkt als Ursache untersucht werden kann.
Im Mittelbauch sowie in der Nabelgegend können unter anderem ein Nabelbruch oder das Reizdarmsyndrom für Bauchschmerzen sorgen.
Schmerzen im Unterbauch weisen oft auf eine (nahende) Blinddarmentzündung hin. Sie können jedoch auch auf Ursachen wie Harnwegsinfektionen, eine Beckenvenenthrombose, eine Blasenentzündung oder Menstruationsbeschwerden zurückzuführen sein.
Bei älteren Menschen kann eine Divertikel-Krankheit Probleme bereiten: Divertikel sind an sich harmlose Ausstülpungen des Dickdarms, die sich jedoch manchmal entzünden können und dann Probleme verursachen; eine solche „Divertikulitis“ gehört in ärztliche Behandlung.
Woran erkennt man eine Blinddarmentzündung?
Wenn der Verdacht auf eine Blinddarmentzündung besteht, sollte schnell gehandelt werden. Um diese von anderen Bauchschmerzen zu unterscheiden, können folgende Fragen hilfreich sein:
- Ist der Schmerz stechend oder ziehend?
- Tritt der Schmerz im rechten Unterbauch oder in der Nabelgegend auf?
- Besteht daneben Appetitverlust, Übelkeit, Erbrechen oder Fieber?
Treffen ein oder mehrere Punkt(e) zu, sollte umgehend eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus aufgesucht werden.
Schon gewusst?
Auch Stress kann Bauchschmerzen verursachen. Vielen bekannt ist zum Beispiel das Gefühl von Bauchschmerzen vor einem unangenehmen Termin oder einer Prüfung. Stress oder seelische Belastung sowie die Hormone, die dabei freigesetzt werden, sorgen für eine geringere Durchblutung des Magen-Darm-Traktes, was wiederum zu Entzündungen und Schmerzen führen kann.
Diagnose – Wie werden Bauchschmerzen untersucht und eingeordnet?
Bauchschmerzen können sehr vielseitige Ursachen haben. Wenn man sich mit Bauchschmerzen in ärztliche Hände begibt, führt der Arzt oder die Ärztin zunächst eine Anamnese, also eine Abfrage der Krankengeschichte durch, um die Situation besser einschätzen zu können. Anschließend wird durch Abtasten nach Schwellungen und Gewebeveränderungen gesucht und die Schmerzempfindlichkeit getestet. Zusätzlich können noch weitere Maßnahmen wie beispielsweise eine Ultraschall-Untersuchung, eine Blutanalyse, ein Test auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder ein EKG zur Diagnose herangezogen werden.
Vorbeugung – Bauchschmerzen verhindern
Ernährungsbedingten Bauchschmerzen lässt sich gut vorbeugen. Zur Vermeidung kann es helfen, nicht über den Hunger hinaus und nicht zu viel Süßes zu essen sowie Lebensmittel stets auf Frische und Haltbarkeit zu überprüfen, um nicht aus Versehen etwas bereits Verdorbenes zu sich zu nehmen. Wer bereits weiß, dass fettreiches Essen bei sich im Nachhinein zu Bauchschmerzen führt, kann mit Bittertropfen oder Artischocken (z. B. in Tablettenform) vorbeugen. Generell empfiehlt es sich, Nahrung in entspannter Atmosphäre einzunehmen, um verdauungsbedingten Bauchbeschwerden vorzubeugen.
Bei Bauchschmerzen, die durch Stress hervorgerufen werden, können ggf. stressregulierende Maßnahmen zum Einsatz kommen.
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Pflichttexte
Simethicon-ratiopharm® 85 mg Kautabletten
Wirkstoff: Dimeticon-1000-Siliciumdioxid. Anwendungsgebiete: Zur symptomatischen Behandlung gasbedingter Magen-Darm-Beschwerden, z. B. Meteorismus. Als Hilfsmittel zur Diagnostik im Bauchbereich, wie z. B. Röntgen und Sonographie. Warnhinweis: AM enth. Lactose, Sorbitol u. weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Kautbl., d. h. es ist nahezu „natriumfrei“. Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
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Wirkstoff: Loperamidhydrochlorid. Anwendungsgebiete: Behandlung akuter Durchfälle bei Erwachsenen und Jugendliche ab 12 Jahren, sofern keine kausale Therapie zur Verfügung steht. Eine über 2 Tage hinausgehende Behandlung darf nur unter ärztlicher Verordnung und Verlaufsbeobachtung erfolgen. Warnhinweis: Filmtabletten enth. Lactose! Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
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