Rückenverspannung

Volkskrankheit „Rücken“


Rückenschmerzen werden meist nicht durch Erkrankungen der Wirbelsäule hervorgerufen, sondern durch Muskelverspannungen im Rücken. Häufig sind die Beschwerden eine Folge von Fehlhaltungen, doch auch eine schwache Rücken- und Bauchmuskulatur sowie psychischer Stress begünstigen Rückenverspannungen. Warum Schonhaltungen schaden und Bewegung wichtig ist, wie Sie vorbeugen können und wann sie ärztlichen Rat suchen sollten – diese und weitere Informationen haben wir für Sie kompakt zusammengefasst.


Symptome – Dumpfes, unspezifisches Ziehen

Eine Rückenverspannung führt zu schmerzhaften Verhärtungen der Muskulatur und häufig zu einer Bewegungseinschränkung. Dabei reizen verspannte und verhärtete Muskeln in der Nähe liegende Nerven, was als Schmerz empfunden wird. Je nach Ort der Rückenverspannung entstehen die Schmerzen im Nacken, in der Schulter, im Bereich des Brustkorbs oder des unteren Rückens:

  • Die Schmerzen bei einer Rückenverspannung fühlen sich meist ziehend und dumpf an.
  • Wenn Schultern und Nackenbereich betroffen sind, können die Schmerzen auch in die Arme ausstrahlen.
  • Schmerzen im unteren Rücken können über das Gesäß in die Beine ausstrahlen.
  • Auch Kopfschmerzen werden häufig durch Muskelverspannungen im Hals und Nacken verursacht.
  • Starke Muskelverspannungen verhärten die Muskeln und können als Knoten oder Wulst (Myogelose) unter der Haut ertastet werden.

Die meisten akuten Rückenschmerzen verschwinden nach einigen Tagen von selbst wieder. In manchen Fällen allerdings führt eine Rückenverspannung zu einem Teufelskreis aus Schmerzen, Schonhaltungen, einseitigen Belastungen und neuen Rückenschmerzen. Um die Schmerzen zu verringern und die verspannten Muskeln zu entlasten, nehmen die Betroffenen eine Schonhaltung ein. Diese verursacht dann aber wiederum eine verstärkte Belastung anderer Muskelgruppen, die sich dadurch ebenfalls verspannen, Nerven reizen und weitere Schmerzen verursachen.

Lang andauernde oder immer wiederkehrende Schmerzen durch Rückenverspannungen bergen die Gefahr, dass sich daraus chronische Rückenschmerzen entwickeln.


Bewegung mit dem Terraband

Behandlung – Hauptsache in Bewegung bleiben

Die Möglichkeiten, eine Rückenverspannung zu behandeln, sind vielfältig. Die schmerzlindernden Maßnahmen reichen von Medikamenten über Massagen bis hin zu Hausmitteln und alternativen Therapien. Die wichtigste Regel ist jedoch, in Bewegung zu bleiben. Bettruhe ist höchstens in den ersten Tagen bei starken Rückenschmerzen sinnvoll. Sie sollten versuchen, rasch aktiv zu werden und die gewohnten Tätigkeiten wieder aufzunehmen.


Hausmittel bei einer Rückenverspannung

Zunächst kann Wärme hilfreich sein, zum Beispiel in Form eines Wärmepflasters, durchblutungsfördernder Salben oder eines Infrarotlichts.

Pflanzliche Mittel wie Beinwell, Kampfer, Menthol und Arnika haben sich in der Therapie von Muskelverspannungen bewährt. Sie sind vor allem in Form von Salben oder Ölen erhältlich. Beinwell, Menthol und Arnika werden durchblutungsfördernde und entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben. Auch Kampfer fördert die Durchblutung, wärmt und lockert die Muskulatur und kann auf diese Weise Schmerzen lindern.



Schon gewusst?

Bei Säuglingen, Kleinkindern, aber auch bei Menschen mit Asthma oder anderen chronischen Atemwegserkrankungen ist Vorsicht geboten: Sie dürfen nicht in die Nähe ätherischer Öle von Kampfer, Eukalyptus, Pfefferminze und Menthol kommen. Deren Dämpfe können bei ihnen zu Verkrampfungen der Atemwege und Atemnot führen. Da Kampfer auch giftige Eigenschaften hat, darf er generell nur äußerlich und in geringen Mengen angewendet werden. Schwangere und Stillende sowie Menschen mit Allergien sollten ärztlichen Rat suchen, welche ätherischen Öle für sie geeignet sind.

   

Medikamente bei einer Rückenverspannung

Bei akuten Verspannungen können Medikamente hilfreich sein, um die Schmerzen auszuschalten und wieder eine normale Beweglichkeit zu ermöglichen. Bewegung und leichte Alltagsaktivitäten tragen dazu bei, dass sich die verkrampften Muskeln wieder lockern können.

Entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure (ASS), Diclofenac, Ibuprofen oder Paracetamol sind in der Regel zur vorübergehenden Behandlung akuter Rückenschmerzen geeignet.

Bei starken Schmerzen können ggf. Kortikoide, schwach wirksame Opioide und/oder Medikamente zur Entspannung der Muskulatur (Muskelrelaxanzien) notwendig sein, die jedoch verschreibungspflichtig sind. In manchen Fällen werden Medikamente auch direkt in die betreffende Region eingespritzt.

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Behandlungsmöglichkeiten

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

Bei länger anhaltenden Schmerzen und Muskelverspannungen können auch Krankengymnastik, Chirotherapie, Massagen, eine Rückenschule, Osteopathie, Akupunktur und eine Psychotherapie sinnvoll sein.

Wann sollte man ärztlichen Rat einholen?

Bei Auftreten bestimmter Warnhinweise sollten Sie umgehend eine Arztpraxis aufsuchen, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen:

  • starke Schmerzen im Rücken kombiniert mit plötzlich zunehmender körperlicher Schwäche
  • Taubheitsgefühle an Gesäß oder Oberschenkeln
  • Kribbeln oder Lähmungserscheinungen in den Beinen
  • Unfähigkeit, Urin oder Stuhl bei sich zu halten
  • starke, andauernde oder wiederkehrende Rückenschmerzen



Ursachen – Wie kommt es zu einer Rückenverspannung?

Schmerzen bei Rückenverspannungen entstehen durch eine dauerhafte Anspannung von Muskeln oder Muskelgruppen und Nervenreizungen. Wenn keine speziellen Schäden an der Wirbelsäule als eindeutige Ursache feststellbar sind, spricht man auch von unspezifischen Rückenschmerzen. Muskelverspannungen können viele Ursachen haben:

  • Fehlhaltungen und Bewegungsmangel, z. B. durch zu langes Sitzen und ungünstige Haltungen am Arbeitsplatz
  • Stress und psychische Belastungen
  • einseitige Belastungen, falsche Hebetechnik und ungewohnte Bewegungen
  • Zugluft und Kälte
  • Ungleichgewicht zwischen verschiedenen Muskelgruppen, z. B. von Bauch- und Rückenmuskulatur
  • Übergewicht
  • Muskelverletzungen, z. B. durch Überlastung oder ungenügendes Aufwärmen beim Sport



Schon gewusst?

Etwa 80 bis 85 Prozent aller Rückenschmerzen werden als unspezifisch eingeordnet, d. h. es gibt keine eindeutigen Hinweise auf eine körperliche Schädigung als bestimmte Ursache, wie zum Beispiel einen Bandscheibenvorfall, eine Verengung des Wirbelkanals oder eine Infektion.1,2

   


Diagnose – Wie erkennt man eine Rückenverspannung?

Um eine ernsthafte Ursache der Rückenverspannung und Rückenschmerzen auszuschließen und eine geeignete Behandlung zu beginnen, kann es sinnvoll sein, in der hausärztlichen oder orthopädischen Praxis vorstellig zu werden.

Zunächst werden Sie nach Ihrer Krankengeschichte und Ihren Beschwerden befragt. Danach folgt eine körperliche Untersuchung. In den meisten Fällen kann so schon eine ernsthafte Erkrankung als Ursache für die Rückenverspannung und Rückenschmerzen ausgeschlossen werden. Möglicherweise werden Sie auch nach dem beruflichen Umfeld, körperlichen Aktivitäten oder psychischen Belastungen befragt, um mögliche Risikofaktoren zu erkennen.

Bei Verdacht auf spezifische Rückenschmerzen mit einer zugrundeliegenden Erkrankung oder Verletzung können weitere Untersuchungen notwendig werden, zum Beispiel ein Ultraschall, Röntgen, eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT).


Vorbeugung – Eine Rückenverspannung verhindern

Sie können selbst sehr viel zu einem gesunden und entspannten Rücken beitragen. Machen Sie Ihren Rücken durch Bewegung, Sport und eine gesunde Lebensweise wieder fit:

  • Achten Sie auf regelmäßige Bewegung und suchen Sie eine Sportart, die Ihnen gefällt und Ihrem Rücken gut tut. Beispielsweise strammes Gehen, Schwimmen oder Radfahren trainieren die Muskulatur und stärken Ihren Rücken. Besprechen Sie ggf. mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, welche Sportart und welches Leistungsniveau zu Ihnen passt.
  • Bauen Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag ein: Gehen Sie zum Beispiel jeden Tag eine halbe Stunde oder Stunde eine entsprechende Strecke zu Fuß. Benutzen Sie öfter die Treppe als den Fahrstuhl und lassen Sie für kleinere Besorgungen das Auto stehen.
  • Spezielle Übungen für den Rücken können helfen, Verspannungen zu lösen, Muskeln zu dehnen und Rückenbeschwerden damit vorzubeugen.
  • Vermeiden Sie einseitige Belastungen und versuchen Sie beim Tragen, das Gewicht gleichmäßig zu verteilen. Tragen und heben Sie wenn möglich nur mit geradem Rücken.
  • Achten Sie auf eine gute Sitzhaltung bei der Büro-Arbeit und auf aufrechtes Arbeiten im Haushalt sowie auf eine geeignete Arbeitsumgebung. Wenn Sie viel sitzen, machen Sie regelmäßig eine Pause und entspannen Sie Ihren Rücken. Die Sitzfläche des Stuhls sollte gerade oder leicht nach vorn geneigt sein, die Rückenlehne leicht nach hinten geneigt.
  • Versuchen Sie, eventuell vorhandenes Übergewicht loszuwerden, da dieses ebenfalls den Rücken belastet.

Sie suchen weitere Anregungen und Übungen für einen starken Rücken? Lesen Sie hier nützliche Tipps, wie Sie rückenschonend durch den Alltag kommen.



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Gymnastikübungen - Ein starker Rücken kennt keinen Schmerz

Bewegungen und gezielte Übungen für den Aufbau der Rückenmuskulatur können dabei helfen, dass Rückenschmerzen erst gar nicht entstehen. Die ratiopharm-Broschüre "Ein starker Rücken kennt keinen Schmerz" stellt sechs Übungen mit dem Gymnastikband vor, die unterschiedliche Rückenpartien stärken.

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Pflichttexte

Diclox forte
Wirkstoff: Diclofenac-N-Ethylethanamin. Anwendungsgebiete: für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren: Zur lokalen, symptomatischen Behandlung von Schmerzen bei akuten Zerrungen, Verstauchungen oder Prellungen infolge eines stumpfen Traumas. Warnhinweis: AM enth. Butylhydroxytoluol u. einen Duftstoff mit Benzylalkohol (0,15 mg/g), Citronellol, Geraniol, Linalool, D-Limonen, Citral, Farnesol, Cumarin u. Eugenol. Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
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