Leben mit HIV


Leben mit HIV

Wichtige Themen im Leben mit einer HIV-Infektion

Die Diagnose HIV ändert vieles im Leben der Betroffenen. Beispielsweise werden irgendwann HIV-Medikamente notwendig sein sowie regelmäßige Kontrolluntersuchungen.

Jedoch ist HIV heutzutage dank moderner Medikamente zu einer gut behandelbaren Erkrankung geworden mit einer fast normalen Lebenserwartung.

Somit ist auch mit einer HIV-Infektion ein ganz normales Leben möglich. Falls Sie betroffen sind, ist es wichtig, sich Unterstützung zu suchen, z. B. in einer Selbsthilfegruppe oder bei Einrichtungen wie der Aidshilfe. Wir möchten Ihnen hier noch einige Tipps und Informationen zum Umgang mit der Krankheit geben.


Weil unter einer HIV-Infektion das Risiko für einige andere Erkrankungen erhöht ist, sollten Sie sich regelmäßig auf diese Erkrankungen untersuchen lassen.
Zu den Kontrolluntersuchungen gehören:1

  • Hepatitis: einmal jährlich Hepatitis-C-Test und Klärung des Impfstatus (Hepatitis A/B)
  • Geschlechtskrankheiten (insbesondere Syphilis, Tripper (Gonorrhö), Chlamydien): mindestens einmal jährlich
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Körpergewicht und Körperfett: einmal jährlich
  • Fett- und Zuckerstoffwechsel: ein- bis zweimal jährlich
  • Nierenfunktion: zwei- bis viermal jährlich
  • Knochenstoffwechsel: alle ein bis zwei Jahre
  • Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs/Analkrebs: einmal jährlich

Für HIV-Positive werden folgende Impfungen empfohlen:1

  • Tetanus und Diphtherie (Auffrischung alle zehn Jahre)
  • Pneumokokken (Auffrischung alle sechs Jahre)
  • Hepatitis A und Hepatitis B.

Ist die T-Helferzahl niedrig, dürfen bestimmte Impfstoffe, zum Beispiel gegen Gelbfieber, Masern oder Röteln, nicht verwendet werden.

Quellen:
1 Deutsche Aidshilfe: Kontrolluntersuchungen, www.aidshilfe.de/impfungen-kontrolluntersuchungen , Zugriff am 9.10.2017

Ob und inwieweit die HIV-Infektion das Berufsleben beeinflusst, ist individuell sehr unterschiedlich. Die Mehrzahl der Menschen mit HIV in Deutschland arbeitet und ist im Durchschnitt nicht häufiger krankgeschrieben als andere Arbeitnehmer. Natürlich werden Sie sich die Frage stellen, ob, wann und wem Sie in Ihrem Job von der HIV-Infektion erzählen sollten. Wir haben zum Thema HIV und Beruf ein paar Tipps zusammengestellt:

  • Wer HIV-positiv ist, muss seinen Arbeitgeber nicht über seine Infektion informieren. Der Arbeitgeber darf Sie auch nur in wenigen Ausnahmefällen danach fragen (z. B. bei bestimmten Auslandsaufenthalten). Anders sieht es aus, wenn die HIV-Infektion bereits fortgeschritten und die Leistungsfähigkeit hierdurch eingeschränkt ist.
  • Ein HIV-Test gehört weder zu Einstellungsuntersuchungen noch zu arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen. Bei Einstellungsuntersuchungen darf nur nach dem HIV-Status gefragt werden, wenn es für die Tätigkeit relevant ist. Sie müssen jedoch nicht wahrheitsgemäß antworten und dürfen die Zustimmung zu einem HIV-Test verweigern. Grundsätzlich sind auch Betriebsärzte an die Schweigepflicht gebunden. Das gilt ebenso für Mitarbeiter von Arbeitsagenturen und Jobcentern.
  • Sie sollten sich gut überlegen, ob Sie sich im Job outen. Einerseits kann es entlastend und hilfreich sein, offen mit seiner Erkrankung umzugehen. Andererseits gibt es immer wieder Fälle von Diskriminierung bis hin zu rechtswidrigen Kündigungen. Eine HIV-Infektion ist jedoch kein Kündigungsgrund. Fühlen Sie sich im Job aufgrund der HIV-Infektion gemobbt, sollten Sie sich an den Betriebsrat oder eine Gewerkschaft wenden. Im Falle von Mobbing oder einer unzulässigen Kündigung können auch Aidshilfen und Antidiskriminierungsstellen weiterhelfen.
  • Für Menschen mit HIV gibt es keine Berufsverbote und sie können jeden Beruf ausüben. Werden im Arbeitsalltag die üblichen Hygiene- und Arbeitsschutzmaßnahmen eingehalten, besteht für niemanden eine Ansteckungsgefahr. Es gibt nur sehr wenige Einschränkungen für Menschen mit HIV. Für HIV-positive Ärzte und Ärztinnen beispielsweise gilt, dass sie verletzungsträchtige operative Eingriffe nur vornehmen dürfen, wenn die Viruslast unter der Nachweisgrenze liegt.

Eine HIV-Infektion ist in der Regel kein Hindernis für Reisen, insbesondere innerhalb Europas. Gerade bei Fernreisen sollten Sie aber spätestens zwei bis drei Monate vor Reisebeginn einige wichtige Punkte klären:

Impfungen
Erkundigen Sie sich im Vorfeld, welche Impfungen für das Reiseland notwendig sind und ob sich diese mit Ihrem aktuellen Gesundheitszustand vereinbaren lassen. Die meisten Impfungen können problemlos durchgeführt werden, wenn das Immunsystem nur wenig geschädigt ist. Lassen Sie sich bei Ihrem Arzt beraten.

Gesund vor Ort
Klären Sie vor Ihrer Reise, ob währenddessen ein besonderes Risiko für die Gesundheit, zum Beispiel durch Hitze oder mangelnde hygienische Bedingungen, besteht und welche Vorsichtsmaßnahmen angebracht sind. Es ist zudem sinnvoll, sich schon vorab zu erkundigen, wo man als HIV-Positiver im Krankheitsfall medizinische Hilfe erhalten kann.

Medikamente
Bei Reisen außerhalb der EU empfiehlt es sich, für den Zoll eine englischsprachige Bestätigung des Arztes zur Mitführung der Medikamente dabei zu haben. Medikamente sollten Sie im Handgepäck mitführen und während der Reise richtig lagern.
Falls Sie zusätzliche Medikamente einnehmen sollen, muss geprüft werden, ob sich diese mit der HIV-Medikation vertragen. Mögliche Wechselwirkungen, z. B. mit Medikamenten zur Malaria-Prophylaxe, sollten Sie beim Arzt abklären.
Im Falle einer deutlichen Zeitverschiebung kann es erforderlich sein, dass Sie die Einnahmezeiten anpassen müssen. Besprechen Sie dies am besten mit ihrem Arzt, damit auch während der Reise ein ausreichender Wirkstoffspiegel gewährleistet ist.

Krankenversicherung
Innerhalb der EU trägt im Normalfall die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten im Krankheitsfall, wenn die europäische Versicherungskarte vorliegt (siehe Rückseite der Krankenkassenkarte). Am besten klären Sie vor der Abreise mit der Krankenversicherung, ob ein ausreichender Schutz besteht oder zusätzlich eine Auslandsreiseversicherung notwendig ist.

Einreiseverbote
In vielen Staaten gibt es immer noch Einreiseverbote und -beschränkungen für HIV-Positive. Darüber sollten Sie sich vor der Reise informieren. Die englischsprachige Website www.hivrestrictions.org gibt detaillierte Infos über die gesetzlichen Bestimmungen und die Handhabung in allen Ländern. In vielen Ländern sind zudem homosexuelle Handlungen verboten oder Schwule/Lesben werden diskriminiert oder gewaltsam verfolgt. Homosexuelle sollten sich darüber im Vorfeld informieren.

Gerade wenn die Diagnose HIV „frisch“ ist, kommen viele Fragen und Unsicherheiten auf. Dann ist es gut zu wissen, dass es in Deutschland viele Einrichtungen gibt, die kostenfrei und anonym Unterstützung und Beratung anbieten. Dazu gehören beispielsweise Gesundheitsämter, Selbsthilfegruppen oder die Aids-Hilfen. Außerdem können Sie sich jederzeit einem auf HIV spezialisierten Arzt anvertrauen (HIV-Schwerpunktpraxis).

Deutsche AIDS-Hilfe
Die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) ist der Dachverband von rund 130 Organisationen und Einrichtungen in Deutschland. Sie vertritt die Interessen von Menschen mit HIV/Aids in der Öffentlichkeit sowie gegenüber Politik, Wissenschaft und medizinischer Forschung. Die Aidshilfen in Deutschland bieten Beratung telefonisch, online und in persönlichen Gesprächen an. Die Beraterinnen und Berater beantworten Fragen zu HIV/Aids sowie zu anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Sie können Ihnen auch Adressen von weiteren Angeboten in Ihrer Nähe nennen, zum Beispiel von Selbsthilfegruppen.

Adressen:




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Als ich klein war bekam ich regelmäßig Blut-Transfusionen aufgrund meiner Bluterkrankheit. Im Alter von 8 Jahren wurde bei mir HIV diagnostiziert. Eine meiner Blut-Transfusionen war HIV-positiv und so wurde ich angesteckt.

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