Katerkopfschmerzen

Die Qual am Tag danach


Fast jeder hat ihn schon einmal erlebt – den ungeliebten Kater nach einer durchzechten Nacht. Wer Tipps gegen den Katerkopfschmerz sucht, findet oft fragwürdige Ratschläge wie zum Beispiel das Konterbier oder das deftige Katerfrühstück mit Rollmöpsen. Doch wie entstehen eigentlich Katerkopfschmerzen und was hilft wirklich dagegen?


Symptome – Krank wie bei einer Grippe

Die typischen Kopfschmerzen machen sich meist 5-12 Stunden nach der Alkoholaufnahme bemerkbar und klingen spätestens nach 72 Stunden wieder ab. Sie treten an Stirn und beiden Schläfen auf, sind meist pulsierend und verstärken sich durch körperliche Tätigkeiten.

Daneben verspüren viele ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit folgenden Symptomen, die sich jedoch stark von Mensch zu Mensch unterscheiden:

  • Übelkeit, Durchfall und Magenschmerzen
  • Konzentrationsstörungen
  • Müdigkeit
  • Niedergeschlagenheit
  • Muskelschmerzen
  • Zittern
  • Vermehrte Schweißbildung
  • Licht- und Geräuschempfindlichkeit

Neben diesen zeitverzögerten Beschwerden gibt es auch noch den sofortigen alkoholinduzierten Kopfschmerz, der sich bereits innerhalb von 3 Stunden nach Alkoholaufnahme zeigt. Bei Menschen, die zu Migräne neigen, reicht teilweise schon eine geringe Menge Alkohol aus, um diese Kopfschmerzen auszulösen.



Schon gewusst?

Wie stark sich der Kater bemerkbar macht, hängt übrigens nicht nur davon ab, wieviel Alkohol man verträgt und getrunken hat. Die in manchen Getränken enthaltenen Fuselöle können bei empfindlichen Personen einen Kater verstärken, ebenso das Trinken auf nüchternen Magen.
   


Behandlung – Erste Hilfe bei Katerkopfschmerzen

Wer mit einem Kater erwacht, möchte diesen verständlicherweise so schnell wie möglich loswerden. Dazu kursieren zahlreiche Tipps, die allerdings nur teilweise sinnvoll sind. Wir haben die besten Empfehlungen für die Behandlung von Katerkopfschmerzen für Sie zusammengestellt.


Hausmittel bei Katerkopfschmerzen

Frau trinkt Wasser

Weil Alkohol stark harntreibend wirkt, verliert der Körper mehr Flüssigkeit, als durch die alkoholischen Getränke ersetzt wird. Zudem gehen damit wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Natrium verloren. Daher gilt es, diesen Mangel nach Möglichkeit wieder auszugleichen. Hier eignen sich Mineralwasser und Fruchtsaftschorlen, wie etwa eine Apfelsaft- oder Orangensaftschorle. Wer einen gereizten Magen hat, sollte besser auf saure Säfte und Kohlensäure verzichten und auf stilles Mineralwasser zurückgreifen.

ausgewogenes Frühstück

Ideal sind leicht bekömmliche Nahrungsmittel mit vielen Mineralstoffen, zum Beispiel Müsli mit Obst oder ein belegtes Vollkornbrot. Auch Gemüse oder Gemüsebrühe sind gut geeignet. Der vielgepriesene Rollmops enthält zwar reichlich Mineralien, ist aber am Tag danach eher eine Frage des Geschmacks. Von sehr deftigem Essen sollten Sie lieber die Finger lassen, da die Leber noch mit dem Abbau von Alkohol beschäftigt ist.

Frau beim Spaziergang

Hilfreich ist es auch, den Kreislauf mit einem kleinen Spaziergang an der frischen Luft wieder in Schwung zu bringen. Durch die Bewegung wird die Herztätigkeit angeregt und die Organe erhalten mehr sauerstoffreiches Blut. Dadurch kann sich der Körper schneller regenerieren. Sommerliche Hitze sollten Sie dabei allerdings vermeiden, da dies zu Kreislaufproblemen führen kann. Nach dem Spaziergang verhilft eine Runde Schlaf dem Körper zu einer Extraportion Erholung.

Pfefferminze

Wer es zunächst ohne Tabletten versuchen möchte, kann auf Pfefferminzöl zurückgreifen. Dazu ein paar Tropfen Öl-Zubereitung mit den Fingerspitzen auf Stirn und Schläfen reiben und leicht einmassieren. Die Muskulatur im Stirn- und Nackenbereich entspannt sich und die Kopfhaut wird besser durchblutet. Die ätherischen Öle haben außerdem einen angenehm kühlenden Effekt.

Medikamente bei Katerkopfschmerzen

Wer unter heftigeren Katerkopfschmerzen leidet, dem können Schmerzmittel Linderung bringen. Dabei sind die Wirkstoffe Ibuprofen bzw. Ibu-Lysin und Acetylsalicylsäure (ASS) besonders gut geeignet. Ibu-Lysin und ASS bieten den Vorteil, besonders schnell, nämlich innerhalb von 15 Minuten, zu wirken. Acetylsalicylsäure kann allerdings die Magenschleimhaut reizen und daher bei empfindlichen Personen oder bestehender Magenreizung eher ungeeignet sein.


Zur Behandlung von Katerkopfschmerzen stehen Ihnen von ratiopharm folgende Medikamente zur Verfügung:


IBU-LYSIN-ratiopharm® 400 mg

Schnelle Wirkung bei akuten Schmerzen: Ibuprofen als Lysinsalz löst sich rasch im Magen und lindert dadurch schnell und verträglich den Schmerz.

Anwendungsgebiete:

  • leichte bis mittlere Schmerzen
  • bei z. B. Kopfschmerzen und Migräne

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ASS-ratiopharm® 500 mg

Ein Klassiker unter den Schmerzmitteln und schon seit Jahrzehnten bewährt: Acetylsalicylsäure wirkt besonders schnell, nämlich bereits nach 10 Minuten.

Anwendungsgebiete:

  • leichte bis mittlere Schmerzen.
  • Fieber

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Schon gewusst?

Paracetamol wird bei Katerkopfschmerzen nicht empfohlen, da der Wirkstoff die Leber zusätzlich belasten kann. Der Alkohol-Abbau fordert die Leber stark, sodass sie empfindlicher auf andere Abbauprodukte reagiert.
   



Eine Reihe von Schnäpsen werden ausgeschenkt

Ursachen – Wie kommt es zu Katerkopfschmerzen?

Wie es zu Katerkopfschmerzen kommt, ist bis heute noch nicht endgültig geklärt. Es werden mehrere Ursachen diskutiert, unter anderem:

Schädliche Alkoholabbauprodukte
Beim Abbau von Alkohol in der Leber entstehen Essigsäure und Acetaldehyd. Zweiteres scheint für die typischen Kater-Symptome mitverantwortlich zu sein. Aldehyde führen zu einer vermehrten Bildung von Sauerstoffradikalen, welche die Membranen der Zellen angreifen. Übrigens: Acetaldehyd schädigt auf Dauer die Leber und führt schließlich zu einer Leberzirrhose.

Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust
Alkohol hemmt die Freisetzung des antidiuretischen Hormons (ADH), das für die Rückgewinnung von Wasser aus der Niere verantwortlich ist. Dadurch scheidet der Körper verstärkt Flüssigkeit aus und es entsteht ein Wassermangel. Außerdem gehen bei dem Flüssigkeitsverlust auch wichtige Mineralstoffe wie Natrium, Kalium und Calcium verloren.

Fuselöle und Methanol
Fuselöle können das Ausmaß eines Katers verstärken und finden sich insbesondere in farbigen Spirituosen wie Whisky, Cognac oder Rum, denen sie unter anderem das typische Aroma verleihen. Bei klaren Alkoholika, also zum Beispiel Wodka, hellem Rum oder Gin, kommt es dagegen seltener zu einem Kater.

Methanol, das bei jeder alkoholischen Gärung entsteht, wird in der Leber zu Ameisensäure und dem giftigen Formaldehyd abgebaut, das wiederum für die Kopfschmerzen verantwortlich gemacht wird. Der Methanolgehalt unterliegt allerdings strengen gesetzlichen Grenzwerten und wird entsprechend in Spirituosen für den Verkauf geprüft.




Diagnose – Wie erkennt man Katerkopfschmerzen?

In der Regel lassen sich Katerkopfschmerzen relativ leicht durch die Symptome und den vorangegangenen Alkoholkonsum erkennen. Meist haben Betroffene eine erhebliche Alkoholmenge konsumiert. Bei Migränepatienten kann die Kopfschmerzen auslösende Alkoholmenge allerdings auch sehr gering sein.



Frau macht morgend die Vorhänge auf

Vorbeugung – Katerkopfschmerzen verhindern

Auch wenn noch so viele verlockende Wundermittel angepriesen werden: Letztendlich lässt sich ein Kater nur durch eine Methode verhindern: keinen oder nur mäßig Alkohol trinken.

Als risikoarmer Konsum gelten:

  • für Frauen maximal 12 g reiner Alkohol pro Tag (z. B. 0,25 l Bier)
  • für Männer maximal 24 g reiner Alkohol pro Tag (z. B. 0,5 l Bier)

An mindestens zwei Tagen pro Woche sollte gar kein Alkohol konsumiert werden. Darüber hinaus haben sich die folgenden Tipps als hilfreich erwiesen:

Helfen Sie Ihrem Körper die Flüssigkeitsspeicher wieder aufzufüllen, indem Sie vor dem Schlafengehen noch ausgiebig Mineralwasser trinken.

Hartnäckige Mythen wie das Konterbier oder der Tipp, morgens mit dem gleichen alkoholischen Getränk wie am Abend weiterzumachen, haben sich als falsch erwiesen. Sie tun Ihrem Körper damit keinen Gefallen, sondern schaden ihm nur weiter.

Katerkopfschmerzen bei Jugendlichen sind keine Seltenheit. Prinzipiell gelten ähnliche Tipps wie die oben genannten. Gefährlich beim Alkoholkonsum von Jugendlichen ist unter anderem, dass die Organe und vor allem das Gehirn Jugendlicher besonders empfindlich auf Alkohol reagieren. Wenn Jugendliche in kurzer Zeit viel Alkohol trinken mit dem Ziel betrunken zu werden, sprechen Experten von Rauschtrinken, auch „Binge-Drinking“ genannt. Man weiß heute, dass Rauschtrinken zu Schäden in Hirnbereichen führt, die für die Gedächtnisleistung wichtig sind. Daher ist es wichtig, mit Jugendlichen über die möglichen Konsequenzen von Alkoholkonsum zu sprechen und ggf. Hilfe durch Beratungsstellen in Anspruch zu nehmen.


Pflichttexte

IBU-LYSIN-ratiopharm® 400 mg
Wirkstoff: Ibuprofen-DL-Lysin (1:1). Anwendungsgebiete: Kurzzeitige symptomatische Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen sowie Fieber und Schmerzen bei Erkältung. Kurzzeitige symptomatische Behandlung von akuter Kopfschmerzphase bei Migräne mit od. ohne Aura. Dieses Arzneimittel wird bei Kindern ab 20 kg Körpergewicht (ab 6 J.), Jugendlichen und Erwachsenen angewendet. Warnhinweis: AM enth. weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Filmtbl., d. h. es ist nahezu „natriumfrei“. Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
2/24.

ASS-ratiopharm® 500 mg
Wirkstoff: Acetylsalicylsäure. Anwendungsgebiete: Zur symptomatischen Behandlung von Fieber und/oder leichten bis mäßig starken Schmerzen wie z. B. Kopfschmerzen, Grippesymptomen, Zahnschmerzen und Muskelschmerzen. Warnhinweis: Bei Schmerzen od. Fieber ohne ärztlichen Rat nicht länger anwenden als in der Packungsbeilage vorgegeben! Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
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