Mandelentzündung

Anzeichen und Behandlung einer Mandelentzündung

Wenn das Kratzen im Hals stärker wird

Manchmal steckt hinter Halsschmerzen und Schluckbeschwerden mehr als eine Erkältung: Diese Beschwerden können auch im Rahmen einer Mandelentzündung auftreten. Man unterscheidet zwischen einer akuten und einer chronischen Mandelentzündung. Was kann man gegen eine Mandelentzündung tun? Und wie kommt es überhaupt zu einer Entzündung der Mandeln? Wir geben einen Überblick über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Ursachen.


Symptome: so erkennen Sie eine akute Mandelentzündung

Bei einer Mandelentzündung (Tonsillitis, Angina tonsillaris) sind in der Regel die Gaumenmandeln am Beginn des Rachenraumes betroffen. Folgende Beschwerden könne auftreten:

  • Starke Halsschmerzen - teils heftige Schluckbeschwerden
  • eine Schwellung der Mandeln, manchmal so stark, dass sie die Sicht in den Rachen versperren
  • eine Rötung der Mandeln
  • je nach Erreger einen weißlichen oder gelben, flächigen oder punktförmigen Belag auf der Mandeloberfläche (die sogenannten „Eiterstippchen“)
  • Schwellung der Lymphknoten

Eine bakterielle Mandelentzündung kann von folgenden weiteren Symptomen begleitet werden:

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Abgeschlagenheit

Behandlung der Mandelentzündung

Mandelentzündung: Ärztliche Abklärung

Besteht der Verdacht auf eine Mandelentzündung und bessert sich diese nicht innerhalb von zwei Tagen oder kommen starke Beschwerden wie Fieber und Kopfschmerzen hinzu, sollte eine Arztpraxis aufgesucht werden. Eitrig-gelbe Beläge auf den Mandeln, sogenannte Eiterstippchen, sind ein sehr typischer Hinweis auf eine Mandelentzündung und ein weiterer Grund, sich untersuchen zu lassen. Eine Symptomkombination aus Fieber über 38 °C, geschwollenen Mandeln mit Belag und geschwollenen Lymphknoten machen Bakterien als Auslöser wahrscheinlich – in diesen Fällen bzw. wenn sich die Entzündung nicht nach einiger Zeit selbst zurückbildet, nimmt der Arzt einen Rachenabstrich, um eine sichere Diagnose zu stellen. Die klinisch bedeutendste Streptokokkenart lässt sich innerhalb weniger Minuten mit einem Schnelltest nachweisen. Bei anderen Erregern kann die Analyse im Labor erforderlich sein.1

Stark bei Halsentzündungen: Gurgellösung-ratiopharm®

Brennen und Kratzen im Hals, Schmerzen beim Schlucken: Um die Beschwerden schnell zu lindern und die Heilung zu unterstützen, gibt es Gurgellösung-ratiopharm®. Die antibakterielle Lösung wirkt gegen die Ursache von Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Sollten die Beschwerden nach drei Tagen nicht erheblich nachgelassen haben oder zusätzlich Fieber auftreten, sollte ein Arzt konsultiert werden. 

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Antibiotika und Medikamente

Sind bestimmte Bakterien (Streptokokken) der Auslöser für die Mandelentzündung, wird ein Antibiotikum verschrieben. Wichtig ist es dabei, das verordnete Medikament konsequent und regelmäßig über die verschriebene Dauer einzunehmen, um das Risiko von Resistenzbildungen zu vermeiden. Werden Streptokokken oder andere bakterielle Erreger als Ursache ausgeschlossen, ist eine Antibiotika-Therapie nicht angezeigt.

Schluckbeschwerden und Halsschmerzen bei einer Angina lassen sich mit rezeptfreien Lutschtabletten oder Gurgellösungen lindern. Sie enthalten antiseptische Wirkstoffe (z. B. Gurgellösung-ratiopharm® mit dem Wirkstoff Dequaliniumchlorid). Schmerz- und fiebersenkende Mittel (z. B. IBU-LYSIN-ratiopharm®) können gegen das gleichzeitige Auftreten der schwächenden Allgemeinsymptome Fieber, sowie Kopf- und Gliederschmerzen, helfen. Der enthaltene Wirkstoff Ibuprofen lindert die Schmerzen und wirkt gleichzeitig auch entzündungshemmend.



Wussten Sie, dass…


Mandeloperationen heute viel weniger durchgeführt werden als noch vor einigen Jahrzehnten? Als Richtwert, wann eine Operation sinnvoll ist, gelten mindestens sechs diagnostizierte eitrige Anginen innerhalb eines Jahres.
  
  


Hausmittel

Nach dem Arztbesuch und begleitend zur medikamentösen Behandlung können Hausmittel helfen, die Symptome zu lindern und die Genesung zu unterstützen:

Wie bei jeder fieberhaften Erkrankung hilft es, reichlich zu trinken, zum Beispiel Tee aus entzündungshemmenden Kräutern wie Kamille oder Salbei. Das hilft dabei, die Mandeln zu beruhigen.

Mit Tee aus entzündungshemmenden Kräutern wie Kamille oder Salbei lässt sich auch gurgeln und der Mund ausspülen. Das sollte in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

Umschläge am Hals mit zimmerwarmem Quark kühlen und beruhigen. Sie können so den Heilungsprozess unterstützen.

Bei Fieber und einer allgemeinen Abgeschlagenheit sollten Sie sich Ruhe gönnen und im Bett bleiben. Das unterstützt den Körper am besten bei der Erholung.


Tipp

Weiche Nahrungsmittel (Suppen, Kartoffelpüree, Puddings) verursachen weniger Schmerzen, da sie sich leichter schlucken lassen. Säurehaltiges Obst und Zitrusfrüchte sowie scharfes Essen sollten vermieden werden.
  


Ursachen und Verlauf: Wie entsteht eine Mandelentzündung?

Die Mandeln gehören zum Immunsystem im Mund-Rachen-Raum. Es gibt vier Arten von Mandeln (Rachenmandeln, Gaumenmandeln, Tubenmandeln und Zungenmandeln). Sie bestehen aus lymphatischem Gewebe und sitzen an verschiedenen Stellen im Mund- und Rachenbereich. Bei einer Mandelentzündung sind meistens die Gaumenmandeln betroffen, die links und rechts am Beginn des Rachens direkt hinter dem Gaumenbogen sitzen.

Auslöser einer Mandelentzündung können verschiedene Erreger sein. Bakterielle Erreger (Streptokokken, Staphylokokken, Pneumokokken) und auch bestimmte Viren können eine Mandelentzündung auslösen1 (z. B. Herpes-, Adeno- oder Coxsackie-Viren). Die Streptokokken-Angina ist dabei die häufigste bakterielle Mandelinfektion, gerade bei Kindern.1

Ansteckung vermeiden

Mandelentzündungen sind ansteckend, da die Viren oder Bakterien über Tröpfchen- und Schmierinfektionen übertragen werden können. Besonders in den ersten Tagen ist das Ansteckungsrisiko hoch. Kommt bei einer bakteriellen Infektion ein Antibiotikum zum Einsatz, lässt das Ansteckungsrisiko bereits kurze Zeit nach Therapiebeginn nach. Kann kein Antibiotikum zum Einsatz kommen, weil es sich um eine virale Entzündung handelt, bleibt eine Ansteckung den ganzen Krankheitsverlauf über möglich.

Eine akute Mandelentzündung ist in der Regel nach ein bis zwei Wochen überstanden. Bis dahin sollte auf das Ansteckungsrisiko geachtet werden und dem Krankheitsverlauf entsprechend auf den Besuch von Arbeit, Schule und Kindergarten verzichtet werden.

Weitere Informationen zum Thema Ansteckung finden Sie hier.

Erkältung: Ansteckung

Verlauf und mögliche Komplikationen

Bei einem Verdacht auf Mandelentzündungen sollte eine Arztpraxis aufgesucht werden, damit eine genauere Diagnose gestellt und fachgerecht behandelt werden kann, um langfristige Beschwerden zu vermeiden. Manchmal weitet sich die Entzündung auf benachbarte Bereiche im Hals-Nasen-Rachenraum aus, z. B. auf das Mittelohr und es kommt zu einer Mittelohrentzündung. Selten kommt es im Zuge einer bakteriellen Angina auch zur Abszess-Bildung an den Mandeln.1


Vorbeugung

Vorbeugung Mandelentzündung: Bewegung an der frischen Luft

Mandelentzündungen lässt sich in einem gewissen Rahmen vorbeugen: Ein fittes Immunsystem ist der beste Schutz vor Infektionen. Folgende Tipps können den Körper in der Abwehr unterstützen:

  • Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Gemüse und Obst.
  • Bewegung an der frischen Luft und regelmäßig Sport
  • Ausreichend Schlaf und Erholung
  • Bestehende Erkältungen immer auskurieren

Erfahren Sie mehr dazu, wie eine aktive, gesunde Lebensweise mit genügend Erholungszeit Infekten vorbeugen kann.

Starkes Immunsystem

In den Wintermonaten, wenn Mandelentzündungen gehäuft auftreten, kann zusätzlich ein immunstärkendes Pflanzenpräparat (z. B. Echinacea-ratiopharm® Liquid) die Abwehrkräfte unterstützen.

In schwerwiegenden Fällen kann eine Entfernung der Mandeln erforderlich werden.



Quellen
1Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte, Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. S2k-Leitlinie 017/024: Therapie entzündlicher Erkrankungen der Gaumenmandeln – Tonsillitis.


Pflichttext

Gurgellösung-ratiopharm®
Wirkstoff: Dequaliniumchlorid. Anwendungsgebiete: Unterstützende Behandlung von bakteriellen Entzündungen der Schleimhaut von Mund und Rachen. Warnhinweis: Enth. Propylenglycol und Macrogolglycerolhydroxystearat. Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
12/14

Echinacea-ratiopharm® Liquid
Wirkstoff: Purpursonnenhutkraut-Presssaft Anwendungsgebiete: Pflanzliches Arzneimittel zur kurzzeitigen Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten. Warnhinweis: AM enth. Ethanol: Die Menge in einer Dosis (2,5 ml) dieses AM entspr. weniger als 13 ml Bier od. 5 ml Wein. Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
5/22.

IBU-LYSIN-ratiopharm® 400 mg
Wirkstoff: Ibuprofen-DL-Lysin (1:1). Anwendungsgebiete: Kurzzeitige symptomatische Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen sowie Fieber und Schmerzen bei Erkältung. Kurzzeitige symptomatische Behandlung von akuter Kopfschmerzphase bei Migräne mit od. ohne Aura. Dieses Arzneimittel wird bei Kindern ab 20 kg Körpergewicht (ab 6 J.), Jugendlichen und Erwachsenen angewendet. Warnhinweis: AM enth. weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Filmtbl., d. h. es ist nahezu „natriumfrei“. Apothekenpflichtig.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
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